Das Leben von Martin Luther (1483 - 1546)



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Martin Luther

Katharina von Bora (www.lutherin.de) 1499 - 1552


 
10. November 1483 Geburt in Eisleben (östliches Harzvorland / Thüringen)
11. November 1483 Taufe in Eisleben
1498 - 1501 Besuch der Lateinschule in Eisenach
April 1501 Immatrikulation an der Universität Erfurt und Studienbeginn an der Artistenfakultät
1502 Gründung der Universität Wittenberg durch Friedrich den Weisen, Kurfürst von Sachsen
1502 Baccalaureus Artium in Erfurt
1503 Tod von Papst Alexander VI.
Amtsantritt und Tod von Papst Pius III.
Amtsantritt von Papst Julius II. (1503 - 1513)
Januar 1505 Magister Artium
Sommer 1505 Aufnahme des Jurastudiums an der Universität Erfurt
2. Juli 1505 Der lebensfrohe Jurastudent Martin Luther gerät bei der Rückreise von Mansfeld nach Erfurt in der Nähe von Stotterheim in ein Gewitter. In seiner Nähe schlägt ein Blitz ein und der Luftdruck wirft ihn zu Boden. Vor Schreck gelobt er: "Hilf du, Heilige Anna, ich will ein Mönch werden!"
17. Juli 1505 Eintritt als Novize in das Kloster der Erfurter Augustiner-Eremiten.
3. April 1507 Priesterweihe im Mariendom zu Erfurt.
2. Mai 1507 Luther liest seine erste Messe (Primiz). Der Generalvikar Johann von Staupitz rät ihm zum Theologiestudium.
Sommer 1507 Beginn des Theologiestudiums in Erfurt.
Herbst 1507 Luther legt sein endgültiges Möchsgelübde ab. Beginn starker innerer Glaubenskämpfe.
9. März 1509 Baccalaureus biblicus an der Universität Erfurt.
1510/11 Im November schickt von Staupitz Luther gemeinsam mit einem Ordensbruder nach Rom, um dort Angelegenheiten des Augustiner-Ordens zu verhandeln.
In Rom tut Luther gute Werke und eine Generalbeichte um einen völligen Ablaß zu erhalten.
Luther ist enttäuscht von der Selbstgefälligkeit der kirchlichen Hierarchie.
1511 Versetzung in den Wittenberger Konvent: Luther lehrt Moralphilosophie an der dortigen Universität
18. Oktober 1512 Promotion zum Doktor der Theologie
Übernahme der Professur für Bibelauslegung an der Theologischen Fakultät (22.10.)
Subprior des Wittenbergers Augustiner-Eremitenklosters.
1512 Luther wird Unterprior
1512-17 Das 5. Laterankonzil:
Das Konzil war zu keiner echten Kirchenreformation bereit.
Am 16.3.1517 schloß es ohne greifbare Ergebnisse.
Im selben Jahr, am 31. Oktober, veröffentlichte Luther seine 95 Thesen.
1513 Im Frühjahr erfährt Luther eine Stunde biblischer Erkenntnis im Turm des Schwarzen Klosters zu Wittenberg (Turmerlebnis)
Luther gewinnt ein neues Gottesbild und entdeckt die Gnade und den Glauben als Grundlage für die Rechtfertigung vor Gott.
Er kommt zu seinem reformatorischen Durchbruch.
1513ff Luther stetzt sich für eine Reform des Theologiestudiums ein.
In den Humanisten Georg Spalatin und Philipp Melanchthon findet er zwei Theologen, die ihm tatkräftig zur Seite stehen.
In Wittenberg bildet sich so eine neue an der Bibel und an Augustin orientierte Theologenschule
1513 Tod von Papst Julius II.
Amstantritt von Papst Leo X (Giovanni de Medici, 1513-1521).
Er ist der bedeutendste Renaissance-Papst, hochgebildet, gleichzeitig aber einer der schwächsten und verhängnisvollsten Päpste;
von der Politik in Anspruch genommen, verlor er z.T. die kirchlichen aus den Augen.
1513-18 Vorlesungen Luthers über die Psalmen (1813/15), Römer- (1515/16), Galater- (1516/17), Hebräerbrief (1517/18)
1514 Predigtauftrag an der Stadtkirche von Wittenberg.
1516 Luther wird Leiter der Studien im Kloster und Distriktvikar über 11 sächische und thüringische Klöster.
1516 Erstausgabe des griechischen Neuen Testaments in Basel durch Erasmus von Rotterdam
16. März 1517 Das 5. Laterankonzil schließt ohne greifbare Ergebnisse.
1517 Papst Leo X erneuert den von Julius II im Jahr 1506 ausgeschriebenen Jubiläumsablaß als er für den Bau der neuen Peterskirche Geld benötigte.
Johann Tetzel verkauft im Auftrag von Albrecht, Erzbischof von Mainz und Magedburg, den Ablaß in Magdeburg und Brandenburg.
Im Kurfürstentum Sachsen ist der Ablaßhandel verboten: aber Tetzel predigte unter großem Zulauf an der Grenze.
31. Oktober 1517 Anschlag der 95 Thesen in lateinischer Sprache an die Schloßkirche zu Wittenberg.
In ihnen kritisiert Luther den Ablaßhandel und prangert die lasche Praxis der Sündenvergebung an.
Dez. 1517 Öffentliche Verbreitung der 95 Thesen in deutscher Sprache.
März 1518 Veröffentlichung des "Sermon vom Ablaß und von der Gnade".
April 1518 Heidelberger Disputation
12.-14. Oktober 1518 Verhör Luthers durch Kardinal Thomas Cajetan in Augsburg.
Luther verweigert den geforderten Widerruf seiner Schriften.
1519 Tod Kaiser Maximilians I. - Wahl Karls V. zum deutschen Kaiser
27. Juni - 16. Juli 1519 Leipziger Disputationen mit dem berühmten Theologen Eck.
Luther bricht mit der römischen Kirche als er die Unfehlbarkeit der Konzilien und den Primat des Papstes bestreitet.
Luther greift die katholische Sakramentenlehre an und läßt nur noch Abendmahl und Taufe als Sakramente gelten.

Erster gedruckter Galaterkommentar
Beginn des "Operationes in Psalmos"
1520 Veröffentlichung folgender Schriften Luthers:
"An den christlichen Adel deutscher Nationen von des christlichen Standes Besserung."
"Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche!" (Kritik an den 7 Sakramenten)
15. Juni 1520 Verurteilung der lutherischen Lehre durch die Bannandrohungsbulle "Exsurge Domine" (latein oder englisch oder Auszüge auf deutsch) von Papst Leo X.
Eck war im Sommer 1520 mit dieser Bulle von Rom zurückgekehrt, nachdem er nach Rom gereist war, um den Ketzerprozeß voranzutreiben.
6. September 1520 Luther schreibt an den Papst:
"Sendbrief an Leo X"
Ende November 1520 Veröffentlichung von Luthers: "Von der Freiheit eines Christenmenschen"
10. Dezember 1520 Luther verbrennt die päpstliche Bannandrohungsbulle am Elstertor in Wittenberg. (Verbrannt wurde eigentlich nur ein Nachdruck der Bannandrohungsbulle in Heftform). Weiter landen kirchliche Gesetzbücher - die Grundlage des mittelalterlichen Kirchenwesens - im Feuer.
Er hat damit demonstrativ mit der römischen Kirche gebrochen.
3. Januar 1521 Kirchlicher Bann über Luther durch die
Bannbulle "Decet Romanum Pontificem" von Papst Leo X.
Luther ist aus der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen.
17./18. April 1521 Luther vor dem Reichstag in Worms.
Erneut verweigert er den Widerruf, diesmal vor Kaiser und Reich.
"Rede auf dem Reichstag zu Worms"
8. Mai 1521 Reichsacht durch das "Wormser Edikt":
Luther wird auf dem Reichstag in Worms von Kaiser Karl V. geächtet, erhält aber freies Geleit. Luther ist "vogelfrei".
Luther wird auf der Rückreise von Worms zum Schein im Auftrag von Friedrich dem Weisen von Sachsen überfallen und auf die Wartburg entführt. Dort lebt er unter dem Decknamen "Junker Jörg".
1521 Tod von Papst Leo X.
Dez. 1521 - Febr.1522 Übersetzung des Neuen Testaments. Luther prägt damit die volksnahe, hochdeutsche Sprache.

Im September erscheint, ohne Nennung des Übersetzers, Luthers "Das Neue Testament Deutsch"
1522 Amtsantritt von Papst Hadrian VI. (Adrian Florisz, 1522-1523).
Er ist Niederländer und bis 1978 letzter nichtitalienischer Papst.
Er ist der erste Reformpapst.
Seit 1507 Erzieher des späteren Kaisers Karl V.. Er führte als Bischof von Tortosa (Spanien) für Karl V. zusammen mit dem Kardinal Ximenes de Cisneros die Regentschaft in Spanien.
1522 Luther übernimmt unter Lebensgefahr erneut die Professur in Wittenberg.
1522- 1526 In vielen Reichsständen und mehreren Ländern des Heiligen Reiches Deutscher Nationen wird das kirchliche Leben im Sinne der Lehre Luthers neu gestaltet.
1523 Reichstag in Nürnberg - Beginn selbständiger Gemeindebildungen
Papst Hadrian VI. läßt durch seinen Gesandten ein Schuldbekenntnis verlesen.
1523 Tod von Papst Hadrian VI.
Amstantritt von Papst Clemens VII. (1523 - 1534)
1523 Der Reformationsgedanke macht sich breit: Nonnen und Mönche treten aus ihren Klöstern aus.
9. Oktober 1524 Luther legt die Mönchskutte ab und tritt aus dem Orden aus.
1524 Beginn der Auseinandersetzung mit den sog. Schwärmern (Thomas Müntzer u.a.)
1525 Im Bauernkrieg (1525) beantwortet Luther die sog. "12 Artikel der Bauernschaft in Schwaben" mit seiner "Ermahnung zum Frieden". Er versucht, auf die Aufständischen mäßigend einzuwirken.
"Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern 1525"
1525 13.6.1525 Eheschließung mit der ehemaligen Zisterziensernonne Katharina von Bora: aus dieser Ehe gehen 3 Mädchen und 2 Jungen hervor (Hans 1526, Elisabeth 1528, Magdalene 1529, Paul 1533, Margarete 1534).


Durch die Heirat mit Katharina von Bora und dem Zusammenzug der beiden entstand das "Pfarrhaus", das es bis dahin noch nicht gab.
Für Katharina war das Leben mit Martin Luther nicht immer einfach. Sie ordnete den Haushalt, in dem immer viele Menschen lebten und viele Gäste zu Besuch kamen.
Da nicht viel Geld hatten, mußte Katharina für Geldeinnahmen sorgen. So nutzte sie das Braurecht, betrieb Viehzucht, baute Gemüse an, pachtete mehrere Grundstücke.


1527 Kursächsische Kirchenvisitation als Beginn des landesherrlichen Kirchenregiments (Luthers Vorrede zum Unterricht der Visitatoren)
Es erscheinen die Abendmahlsschriften gegen den Schweizer Reformator Huldrich Zwingli.
1529 Tätigkeit als Kirchenvisitator in dem zu Wittenberg gehörenden Kreis
1529 2. Reichstag zu Speyer: der Kaiser fordert die Durchführung des Wormser Ediktes und die Einstellung und Zurücknahme jeder kirchlicher Neuordnung.
Die reformatorischen Reichsstände protestieren ("Protestanten").
1529 Ausgabe des großen und kleinen Katechismus; zahlreiche Predigten, Auslegungen von Schriften des Alten und Neuen Testaments, u.a. der Psalmen Davids, des Johannes-Evangeliums, Petrus- und Paulusbriefen u. a.; auch "theol. Bedencken von der Gegenwehr", und zahlreiche andere Schriften.
1530 Reichstag zu Augsburg: die "Protestanten" legen ihr Bekenntnis ab ("Augsburger Bekenntnis").
Luther auf der Coburg
1531 "Schmalkaldischer Bund" wird geschlossen: Die "Protestanten" wollen sich so vor den Angriffen des Kaisers schützen.
1531-45 Es erscheinen der große Galaterkommentar und die Genesisvorlesung: es sind die einflußreichsten Spätwerke Luthers.
1532 Der Nürnberger Religionsfriede ("Nürnberger Anstand" - Waffenstillstand) ermöglicht die Ausbreitung des Protestantismus.
September 1534 Erste vollständige Ausgabe der Bibel in deutscher Sprache gemäß Luthers Übersetzung.
1534 Tod von Papst Clemens VII.
Amtsantritt von Papst Paul III. (1534 - 1549)
1537 Luther schreibt die "Schmalkaldischen Artikel" für das ausgeschriebene Konzil.
1539 Luther schreibt: "Von den Konziliis und Kirchen"
1541 Religionsgespräche zu Hagenau-Worms-Regensburg
1544 In Torgau wird die erste protestantische Kirche eingeweiht.
1545-63 "Trienter Konzil"
Die bedeutendsten Beschlüsse dieses Konzils bestimmten den Katholizismus bis in die Gegenwart hinein.
Die wichtigsten Entscheidungen kreisen um drei Themen:
  • 1. Schrift und Tradition
  • 2. Erbsünde und Rechtfertigung
  • 3. Sakramente
    Luthers Lehren werden verdammt.
    Die Lutheraner erschienen auf der zweiten Sitzung, doch kam es mit ihnen zu keinem Glaubensgespräch.
  • 15. Februar 1546 Letzte Predigt Luthers in Eisleben
    18. Februar 1546 Tod in Eisleben
      Grundanliegen Luthers:
  • lebenslange Buße
  • wahre Änderung des Sinnes
  • gottgefälliger Lebenswandel


  • 1546 - 1547 Schmalkaldische Kriege: nach Luthers Tod kommt es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen dem Kaiser und den "Schmalkaldenern". Niederlage der Lutheraner.
    1552 Passauer Vertrag
    1550 Tod von Papst Paul III.
    Amtsantritt von Papst Julius III. (1550 - 1555)
    25. September 1555 "Augsburger Religionsfriede": der Krieg zwischen Katholiken und Lutheranern wird beendet.
    Die kirchlichen Veränderungen werden bestätigt.
    Abdankung des Kaisers Karl V.
    Beginn des konfessionellen Zeitalters: Den weltlichen Reichsständen wurde die Religionsfreiheit gestattet. Sie entschieden zugleich für die Untertanen, denen dann nur die Auswanderung blieb, falls sie nicht die Religion des Herrschers annahmen. ("Cuius regio; eius religio" [Wessen Regierung, dessen Religion])


    1536 / 1566 [RTF] Confessio Helvetica Prior Das Erste Helvetische Bekenntnis
    [RTF] Confessio Helvetica Posterior Das Zweite Helvetische Bekenntnis
    1559 [RTF] Confessio Gallicana (Das Hugenottische Bekenntnis):
    Das Bekenntis der Französisch-Reformierten Kirche
    1560 / 1581 [RTF] Confessio Scotica: Das Bekenntis der Schottisch-Reformierten Kirche
    1561 [RTF] Confessio Belgica: Das Bekenntis der Holländisch-Reformierten Kirche
    1562 [RTF] Der Heidelberger Katechismus Katechismus der Reformierten Kirche


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    Ins Netz gesetzt am 04.11.2002; letzte Änderung: 03.04.2017

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