Er bewirkte Großes, weil er Gott vertraute

Der "Held des 11. Septembers" in den USA ist ein evangelischer Christ gewesen

von Helmut Matthies, 11.9.2002


In diesen Tagen sind die Massenmedien voll von Berichten über den Terror des letzten Jahres. Alle hoffen, daß es um diesen 11. September herum nicht neue Terrorakte gibt. Ein Anschlag konnte gerade noch verhindert werden, den mutmaßlich ein Türke und seine Partnerin, eine Amerikanerin türkischer Abstammung, in Heidelberg planten. Merkwürdigerweise ist in den deutschsprachigen Medien von einem Mann kaum die Rede, der in Amerika als "Held des 11. Septembers" gefeiert wurde und mit dessen Angehörigen Präsident Bush am ersten Jahrestag des Terroraktes erneut zusammentreffen will: Todd Beamer, ein Christ, der Großes bewirkte, allein weil er auf Gott vertraute. Aus diesem Grund sei ein Jahr nach dem 11. September an ihn erinnert.

Wenn ein Christ entführt wird

Todd Beamter saß in der vierten Maschine, die entführt wurde. Der Flug ging von New York nach San Francisco. Schon etwa eine halbe Stunde nach dem Anschlag auf das Welthandelszentrum in New York um 8.45 Uhr hören Passagiere dieses Fluges United Airlines 93 über ihre Mobiltelefone von dem Selbstmordkommando. Sie können nun mit ziemlicher Sicherheit vermuten, daß auch ihre Entführung ein symbolträchtiges Ziel hat: das Capitol, Camp David oder das Weiße Haus. Gleichzeitig erleben sie, wie die Terroristen anfangen, Passagiere zu erdolchen. Was macht ein Christ in dieser Situation? Von Todd Beamer wissen wir es - dank des in US-Flugzeugen im Sitz des jeweiligen Vordermannes eingelassenen Telefonhörers für den Notfall. Der 31 Jahre alte leitende Angestellte aus New Jersey betätigt 9.45 Uhr den Notruf. Er schildert der diensthabenden Frau tausende Meter unter sich seine aussichtslose Lage. Er bekennt, daß er wisse, daß er und die anderen hier nicht mehr lebend herauskämen. Und dann macht der junge Christ etwas Ungewöhnliches. Er schreit nicht: "Herr, hilf mir doch endlich!" Er bleibt vielmehr ganz ruhig. Er bittet die Frau in der Telefonannahme, mit ihm zu beten.

"Dein Wille geschehe"

Im Angesicht mordender Terroristen und seines eigenen Todes betet er mit ihr das Vaterunser: "Dein Reich komme. Dein Wille geschehe ... bis in Ewigkeit. Amen." Dann beten sie zusammen Psalm 23: "Der Herr ist mein Hirte ... Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir." Dann bittet er noch darum, seine schwangere Frau und seine beiden Söhne zu grüßen. Nun erhebt sich der Christ und fordert vier andere Passagiere auf, zu versuchen, den Terroristen entgegenzutreten, um Schlimmeres als den Absturz, nämlich den Sturz auf Gebäude mit Menschen, zu verhindern. "Let's roll" ("Auf geht's"), ruft er. Eine Auswertung des Stimmenrekorders ergibt, daß es dann einen "wilden Kampf" mit eng lischen wie arabischen Schreien in den letzten Minuten vor dem Absturz gegeben hatte. Dadurch wurde - so US-Experten - der geplante Sturz des Flugzeuges auf den Präsidentensitz in Camp David vereitelt. Amerika stürzte in nicht noch tiefere Verzweiflung. Dank der Auseinandersetzungen an Bord zerschellte das Flugzeug vorzeitig auf einem Feld nahe einem Dorf in Pennsylvania. Der dortige Gedenkstein verzeichnet in Großbuchstaben die letzten Worte Todd Beamers: "Auf geht's".

Sie schrieben Geschichte

Er und seine vier mutigen Mitstreiter haben Geschichte geschrieben. Die Tageszeitung "Die Weit" überschrieb im letzten Jahr einen Bericht über diese Tat mit der Schlagzeile: "Licht inmitten der Finsternis".

© Helmut Matthies

Quelle: IDEA-Spektrum Nr. 37, 11. September 2002, S. 40



| zum Textbeginn |


Copyright (C) 2002 by IDEA Spektrum
Alle Rechte vorbehalten. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.
Dieses Papier ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch bestimmt.
URL: http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/texte/idea_01_37_todd_beamer.html
Home | Links | Downloads | Webmaster | Ins Netz gesetzt am 11.9.2002; letzte Änderung: 11.09.2002