Heilung - Jesu Auftrag für die Gemeinde?

Dr. Roland Scharfenberg, 11. Sept. 2001


Im Verlauf der Geschichte des Christentums traten immer wieder Heilungen als Antwort auf das Gebet auf. Angefangen von der Zeit der Apostelgeschichte, wo Jesu Jünger erlebten wie Gott Menschen heilte, während sie das Evangelium verbreiteten, bis hin in unsere Zeit macht Gott Menschen gesund. Im Lauf der letzten hundert Jahre wurden einige Heilungs­evangelisten weltweit bekannt. Neben der Evangeliumsverkündigung und dem Aufruf zur Bekehrung gehörte das Gebet für Kranke zu ihrem Dienst. Wegen mancher Exzesse werden sie oft abgelehnt. Andere beließen es nicht dabei, Heilung als gelegentliche Antwort des er­barmenden Gottes auf das Gebet der Gläubigen einzuordnen oder sie als eine der Ge­meinde Jesu manchmal zugeteilte Gnadengabe zu sehen. Heilung gehört für sie zum Auf­trag, zur Anweisung Jesu für das Handeln der Jünger bis er wiederkommt. In diese Linie gehören Joh.Chr. Blumhard, Otto Stockmayer, Vertreter der Faith-Cure-Movement, wie A.J. Gordon, A. Murray oder A.B. Simpson. Im späteren 20. Jahrhundert führten Vertreter der charis­matisch ge­prägten Erweckungs­bewe­gungen, z.B. F. MacNutt oder G. Bennett, diesen Ansatz weiter. Vertreter der Word-of-Faith-Bewegung, wie K. Hagin oder der deutsche W. Margies, fordern alle kranken Chris­ten auf, sich im Glau­ben auf die Seite der Heilung zu stellen. Denn Gott wolle Heilung. Durch die „Dritte Welle“ vollzog sich eine Art “Demo­kra­tisierung” des Heilungs­gedankens. Theo­logen wie Wimber und Wagner popularisierten aufgrund des Gedan­kens, dass Heilung zum Auf­trag der Christen gehöre, Gebet um Heilung als Aktivität jedes Christen.

Für die genannten Theologen ist Heilung Teil des Auftrags Jesu an seine Gemeinde. Unsere Aufgabe ist es, ihre Hauptargumente dafür zu prüfen. Es sind dies die Jüngeraussendungen zur Zeit Jesu, die Verheißung der “größeren Werke” aus Joh 14,12, die Missionsbefehle des Auferstandenen, die Berichte aus dem Leben der Urgemeinde und die Anweisung aus Jak 5. Ziel ist es, festzustellen, ob und inwieweit das Mandat zu heilen noch Relevanz für den Auf­trag der Gemeinde heute hat.


1. Die Jüngeraussendungen

Die Bedeutung der Aussendung der Zwölf wird durch die Wiedergabe dieses Berichts in allen drei synoptischen Evangelien unterstrichen (Mt 10,1ff; Mk 6,7-13; Lk 9,1-6). Jesus erwählte zwölf Jünger als seine Apostel. Sie sollten bei ihm sein und ausgesandt werden (Mk 3,14). Als Raster der Aussendungsberichte können folgende Stichpunkte dienen: Voll­machts­zusage, Auftragsangabe, Ausführungs­bestimmungen und Vollzugs­bericht. Jesus sagte den Zwölfen die Vollmacht über die bösen Geister zu und befähigte sie zu heilen (Mk 6,7; Lk 9,1). Die Ausführungsbestimmungen betrafen praktische Regeln für den Einsatz wie die Reiseausrüstung, die Unterkunft und das Verhalten bei Ablehnung. Nur Matthäus betont die Beschränkung der Sendung auf Israel und schließt einen Besuch bei Heiden und Sama­ri­tern aus (Mt 10,5f). Im Vollzugsbericht zeigen Markus und Lukas, dass die Zwölf auszo­gen, Buße und das Evangelium predigten, böse Geister austrieben und viele Kranke heilten (Mk 6,12f; Lk 9,6)

Der Auftrag selbst wird in Mt 10,7f mit fünf Imperativen beschrieben: predigen, heilen, auferwecken, reinigen und austreiben; Lk 9,2 nennt predigen und heilen. Markus nennt keine Imperative, nennt diese Tätigkeiten aber im Berufungsbericht der (Mk 3,14f) und im Vollzugsbericht (Mk 6,12f). Die Synoptiker lassen keinen Zweifel daran, dass Jesus die Zwölf losschickte und dass sie die Kranken heilen sollten. Daneben wird durchgängig auch das Predigen und das Austreiben der bösen Geister genannt. Die beiden Vollzugsberichte geben zu erkennen, dass sie das tatsächlich ausgeführt haben (Mk 6,13; Lk 9,6).

Lukas berichtet von einer späteren Aussendung von zweiundsiebzig Jüngern (Lk 10,1-12). Als Grund wird die große Ernte und die wenigen Arbeiter genannt (Lk 10,2). Es folgen ähnliche Ausführungsbestimmungen wie bei den Zwölf. Zielgebiet sind alle die Städte und Orte, in die Jesus gehen werde (Lk 10,1). Lukas berichtet später, dass Jesus auch durch Sama­rien zog (Lk 17,11), sodass die samaritischen Städte und Dörfer nicht ausge­schlossen sind. Wo sie aufgenommen werden, sollen die Jünger essen, was ihnen vorgesetz wird, die dortigen Kranken heilen und sagen, dass das Reich Gottes nahe gekommen ist (Lk 10,8f).

Die Frage ist nun, ob dieser Auftrag sich nur auf die damalige Situation bezog oder ob er darüberhinaus ein Grundmuster für den Auftrag der Nachfolger Jesu aufzeigt. Um diese Frage zu klären, ist es nötig, die Missionsaufträge des Auferstandenen und die Ausführung des Auf­trags in der Urgemeinde zu untersuchen. Zuvor aber noch ein weiterer voröster­licher Text, der vielfach von Vertretern der Heilungsbewegung mit angeführt wird: Joh 14,12.


2. Johannes 14,12

Jesus verheißt seinen Jüngern: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der an mich Glaubende, der auch wird die Werke tun, die ich tue, und größere als diese wird er tun, denn ich gehe zu dem Vater.“ Die Werke Jesu sind im Sprachgebrauch des Johannesevangeliums Taten, die er als der Gesandte vollbringt. Sie weisen zeichenhaft hin auf Jesus als den Christus und Gottessohn und auf das Heil, das er bringt.[1] Auch die Jünger werden Taten tun, die in wun­der­barer Weise auf das Heil in Christus hinweisen. Doch inwie­fern sind ihre Werke „größer“ als die Werke des irdischen Jesus. Oft verweisen Kommentatoren auf die zeitliche, geogra­phische und numerische Summe der Werke aller Gläubigen. Gegen diese Auslegung spricht der Singular „wer an mich glaubt“, der nahelegt, dass größere Werke auch bei einzelnen Gläubigen zu finden sind.

Jesus begründet die größeren Werke des Glaubenden mit „denn ich gehe zum Vater“. Nach der Himmelfahrt wird Jesus nicht mehr leiblich bei ihnen ist, aber die Jünger werden durch den Heiligen Geist dennoch enge Gemein­schaft mit ihm haben. Sie werden den Missions­auf­trag aufnehmen und Menschen werden sich bekehren. Dabei können physische Wunder ein begleitendes Zeichen für das mit der Evange­liums­verkündigung hereinbrechende Reich Gottes sein. Man braucht nicht auf immer sensationellere Wunder zu schielen, denn nach Jesu Himmelfahrt werden auch weniger spekta­kuläre Werke, wenn sie als Antwort aufs Gebet im Namen Jesu ge­schehen, auf die Einheit von Vater und Sohn hinweisen (V.13). Indem der verherrlichte Herr die Gebete der Jünger erhört, werden ihre Werke sogar noch größer sein als die Wundertaten, die der leiblich anwe­sen­de Messias vollbrachte.

Johannes 14,12 ist dann so zu verstehen: Der an Jesus Glaubende wird Jesu Worte und damit die Gabe des ewigen Lebens weiter­geben. In der Verbin­dung mit ihm als dem erhöhten Herrn wird er beten und der Herr wird durch ihn zeichenhafte Werke wirken.


3. Die Missionsaufträge des Auferstandenen

Die gerade besprochene Aussage Jesu über die größeren Werke seiner gläubigen Nachfolger verweist bereits auf die Zeit, wenn Jesus nicht mehr leiblich bei ihnen sein wird. Wie ihr Auftrag dann weitergehen soll, wird in den Missionsaufträgen des Auferstandenen zusammengefasst. Für die Frage, ob Heilung mit zum Auftrag der Jünger Jesu gehört, müssen diese Missionsbefehle be­trach­tet werden. Es sind dies Mt 28,19-20, Mk 16,15-18, Lk 24,46-49 und Joh 20,21-23.

3.1. Matthäus 28,19-20

Der eigentliche Befehl „macht zu Jüngern“ wird durch ein einleitendes Partizip („gehen“) in das Leben der Jünger einordnet. Überall, wo sie hin­kommen, sollen sie den Auftrag wahrnehmen. Das Objekt ist „alle Völker“, das heißt ausdrücklich werden auch die Heiden miteinbezogen. Zwei weitere Partizipien („taufen“ und „lehren“) erklären, welche Elemente zum „Jünger-Machen“ gehören. Vertreter der Heilungs­bewegungen stützen sich auf die Wendung „alles, was ich euch befohlen habe“. Dies bedeute, die künftigen Jünger sollen so evangelisieren, wie Jesus es den Zwölfen geboten hatte. In ihrer Be­gründung verweisen sie darauf,[2] dass in keinem der nach­öster­lichen Missionsbefehle ein Anhaltspunkt dafür gegeben werde, die Anweisungen an die Zwölf und Zwei­undsiebzig jetzt auszuschließen. Lediglich zwei Änderungen traten in Kraft: Das Verbot, zu den Hei­den zu gehen (Mt 10,5), wird ausdrücklich auf alle Völker ausgeweitet.[3] Das Verbot einer zu­sätz­lichen Reiseversorgung (Mt 10,9f) wurde bereit in Lk 22,36 aufgehoben. Weiter zeigen einige bleibende Elemente, dass das „Alles halten, was ich euch befohlen habe“ jenen Auf­trag an die Zwölf mit einschließt.[4] Folglich sehen sie das Gebet um Heilung als einen Bestandteil des Auf­trags der Gemeinde. Gegen die Beschränkung der vorösterlichen Jüngeraussendungen auf eine „Sen­dung für Israel“, wie sie dispensationalistisch-cessationistische Vertreter vornehmen, ergänzt Turner 250f folgende theologische Aspekte: Der grundsätzlich ganzheitliche Aspekt der jüdisch gefüllten Soterio­lo­gie Jesu werde nicht aufgehoben. Die Aussendung der Jün­ger wurde von der Kirche gerade deswegen über­liefert, weil es ein Paradigma für die christliche Mission darstellt. Und Lukas porträ­tiert die Mission der Kirche in Kontinuität mit dem Mus­ter, das Jesu Dienst bezüglich Heilungen aufstell­te.[5] Die Wunder der Kirche be­stätigten, dass Jesus seine soteriologi­sche Funktion fortsetzt, näm­lich die unter der Macht Satans Stehenden zu heilen (Apg 10,38). So sind die Wunder nicht bloße Legiti­mation für die Botschaft Jesu und der Apostel (“evidentialist understanding”), sondern sie ge­hö­ren zum Wesen des Evangeliums (“intrinsical understanding”): “There is no reason to believe Luke thinks the miracles in the church legitimate the message other than intrinsically, i.e. as in the Gospel account, by dynamically exemplifying important aspects of how God’s ‘salvation’ breaks through into joyful reality.” (Turner 251)

3.2. Markus 16,15-18

Hier lautet der Befehl „predigt das Evangelium“. Es folgt ein Satz über die Folgen dieser Verkün­di­gung: Glaube mit Taufe führt zum Heil, Unglaube zur Verdammnis (V.16). Schließlich wird eine Liste von Zeichen genannt, die im Leben derer sichtbar werden, die mit Glauben auf die Evan­geliumsbotschaft eingehen. Im abschließendenden Vollzugsbericht (V.20) wird festgehalten, dass die Elf dann tatsächlich überall predigten, während sie hinauszogen. Und der in den Himmel gefahrene Jesus  wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen. Diese Zeichen sind nicht nur ein unerwartetes Ein­greifen Gottes. Der Herr wirkt zusammen mit den Glau­benden, die z.B. durch das Händeauflegen selber aktiv werden. So ist hier eine Handlungsanweisung der Gläubigen impliziert.

3.3. Lukas 24,46-49

Der Auferstandene vermittelte seinen Jüngern Verständnis für das Alte Testament, sodass sie verstanden, dass der Christus leiden und auferstehen musste (V.46). Und sie begriffen, „dass gepre­digt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern.“ Lukas nennt keinen Imperativ, aber Jesus zeigt seinen Jüngern, was ihre Funktion ist: Sie sind dafür Zeugen (V.48). Ihr Auftrag besteht also darin, ausgerüstet mit himmlischer Vollmacht als Zeugen zu leben und hinauszu­gehen, um unter allen Völkern Buße und Sündenvergebung zu predigen. Im Parallelbericht in Apg 1,8 wiederholt Lukas dieselben Bestandteile der Sendung: Vollmacht durch den auf sie kommenden Heiligen Geist, Jesu Zeugen sein und das Ausgehen bis an das Ende der Erde. Da hier noch nicht einmal das Predigen beson­ders genannt wird, muss der Bericht des Lukas über die Ausführung der nachpfingstlichen Sendung betrachtet werden, um zu klären, wie sich diese Kraft des Heiligen Geistes beim Zeugensein realisierte.

3.4. Johannes 20,21-22

Johannes schildert die Sendung der Jünger durch den auferstandenen Herrn mit den Worten: “Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.” Durch den Vergleich mit der Sendung Jesu wird sein Wirken als Muster für die Auftragserfüllung der Jünger nahe gelegt. Wie Lukas erwähnt Jo­han­nes die Ausrüstung mit dem Heiligen Geist und die Sündenvergebung als Bestandteile des Sendungsauftrags der Jünger.


4. Das Zeugnis der Heilung in der Urgemeinde

Wenn Heilung im Namen Jesu in den Auftrag des Auferstandenen für die Gemeinde mit einge­schlos­sen ist, muss die Ausübung dieses Auftrags in der durch den Heiligen Geist bevoll­mächtig­ten Gemeinde nach Pfingsten sichtbar werden. Inwieweit das geschah, soll ein Blick auf die Heilun­gen in der Apostelgeschichte klarstellen. Ergänzend werden die Erwähnungen der Hei­lungs­gabe in den paulinischen Gemeinden und die Angaben aus dem Hebräerbrief als weitere Zeugnisse aus der Zeit der Urgemeinde angefügt.

4.1. Berichte der Apostelgeschichte

Lukas berichtet, wie sich das Reich Gottes in und durch die Gemeinde Jesu nach der Himmelfahrt und der Sendung der verheißenen Kraftausrüstung durch den Heiligen Geist von Jerusalem bis Rom ausbreitete. Immer wieder geschahen dabei Zeichen und Wunder, insbesondere Heilun­gen. Lukas berichtet acht Einzelheilungen[6], zwei Totenauferweckungen (Apg 9,36-43; 20,7-12) und acht summarische Heilungsberichte[7]. Deutlich ist also, dass nach dem Bericht der Apostelge­schich­te weiter Heilungen geschahen, auch wenn sie nicht in derselben Dichte wie in den synopti­schen Evangelien berichtet werden. Lukas weist aber durch die Summarien darauf hin, dass mehr als die berichteten Einzelheilungen geschahen. Die Betonung liegt bei der Verbreitung der Bot­schaft vom Heil in Jesus. Die Heilungen finden sich immer wieder im Kon­text der evangelistischen Verkündigung (Apg 4,29f; 8,5f; 14,9f; 19,10-12). Inhaltlich betont diese Verkündigung den Tod und die Auferstehung Jesu und die Rettung durch ihn. Sein Wirken wird in Apg 10,38 zusammen­gefasst als Gutes tun und Menschen heilen, die in der Gewalt des Teufels waren. Bei der Auf­trags­erfüllung wurde die frühere Anweisung, Kranke zu heilen, Dämonen auszutrei­ben und Tote aufzuerwecken noch befolgt. Dabei ist es wichtig festzuhalten, dass nicht nur Apostel Aus­führen­de von Heilungen waren. Neben den heraus­ragenden Aposteln Petrus und Paulus waren es auch Männer wie Ste­pha­­nus, Philippus, Hananias und Barnabas, durch die Heilungen, Zeichen und Wunder ge­schahen. Auch erbitten die Gemeinde in Jerusalem in ihrem Gebet, dass Gott ihnen angesichts der Verfolgungen Frei­mut zur Verkündigung seines Wortes schenken möge. Dies soll geschehen, indem Gott selbst seine Hand ausstrecke, damit Heilung, Zeichen und Wunder ge­sche­hen.[8] Die Urgemeinde er­wartete also, dass die Wortverkündigung begleitet werde von Heilungen. Heilungen hatten somit nicht bloß seelsorgerlichen Charakter, sondern auch evangelistischen.

4.2. Die Gnadengaben der Heilung

Der Apostel Paulus erlebte am eigenen Leib Heilung und heilte später andere Menschen. Wo er als Apostel Jesu angegriffen wurde, nimmt er Bezug auf diese Wunder als ein Kennzeichen seines Dienstes und weist sich als Apostel Jesu aus (2Kor 12,12; Röm 15,18f; vgl. auch 1Kor 2,4; 1Thes 1,5). Da diese Texte als „Zeichen eines Apostels“ gesehen werden können, sind für unser Thema die Erwähnungen der Heilung als Gabe relevanter.

In 1Kor 12,9.28.30 erwähnt Paulus die „Gnadengaben der Hei­lun­gen“ als eine der vom Heiligen Geist in der Gemeinde verlie­henen Charismen. Dass Paulus sie nur an dieser Stelle nennt, hängt mit dem situationsbedingten Charakter der meisten Paulusbriefe zusammen. Dort, wo Fragen oder Missstände auftraten, antwor­tete der Apostel und ordnete die Belange. Nach 1Kor 12,28 (“Und Gott hat in der Gemeinde ein­ge­setzt ...”) bestehen diese Gnadengaben und ihre Ausübung in und zum Wohl der Gemeinde nicht nur in Korinth, sondern sie sind allgemein dem Leib Jesu gegeben. Auch weist Deere 58f richtig darauf hin, dass 1Kor 12,8-10 die übernatürlichen Gaben für den gesamten Leib beschreibt, nicht nur für die Apostel.

Ein Wort über das Verhältnis von Gabe und Auftrag: Dass es geistgewirkte Gaben gab und gibt, wird meist anerkannt. Doch damit ist noch nicht ausgesagt, dass Heilung ein Bestandteil des Auf­trags der Gemeinde Jesu ist. Im Gegenteil, der Gedanke der frei vom Geist verliehenen Gnaden­gaben kann dazu verwendet werden, diesen Aspekt des christlichen Dienstes nicht auszuüben, weil die Gabe eben nicht vorhanden sei. Diese gefährliche Polarisierung zwischen Charisma und Auftrag wird von Bittner abgewehrt, indem er auf das Zueinander von Auftrag und Gabe verweist. „Der Auftrag lässt sich doch ohne die dazu gehörende Begabung nicht durchführen. Eine Begabung ohne Wissen um einen konkreten und auch begrenzten Auftrag, der diese Begabung in Gehorsam nimmt und in seine Grenzen weist, ist verhängnisvoll.“ (Bittner 99) Auftrag und Gabe stehen also nicht in einem Gegensatz, sondern in einer Wechselbeziehung zueinander. Mit einem hilfreichen Vergleich erläutert auch Wimber das Miteinander von Auftrag und Gabe: Auch beim Auftrag, das Evangelium zu verkündigen, schließen sich der allgemeine Auftrag und die spezielle Gabe der Evangelisation nicht aus. Allen Christen ist geboten, das Evangelium weiterzusagen, nicht nur den Evangelisten. Parallel fasst er die Frage der Heilung:

„Bei göttlicher Heilung ist es sehr ähnlich: wir haben alle den Auftrag, für die Kranken zu beten, aber wir sehen auch, daß einige Menschen eine besondere, nicht nur momentane Salbung für Heilung haben (1.Kor 12,9). Die anderen, die nicht in einem ständigen Heilungsdienst stehen, haben nur bei speziellen Anlässen eine Salbung für Krankenheilung.“ (Wimber und Springer 185)

Das Thema Heilung darf also nicht auf die be­son­deren Gabenträger begrenzt werden. Es gehört ins Blickfeld aller Christen, dass sie Gott die Macht zur Heilung zutrauen, ihm als guten Vater in konkreten Krankheitsfällen vertrauen und um die Verwirklichung seines Heils flehen. Es ist sicher ein positiver Beitrag der Heilungs­bewe­gun­gen, dass sie diese Aspekte wieder neu betonte. Wo allerdings aufgrund eines absolut verstandenen generellen Heilungswillens Gottes der Tatsache der nichtge­schehenen Heilung kein Raum gelassen oder sie einseitig zu Lasten der Kranken erklärte wurde, verfiel sie in Pauschalisierungen, die durch biblisch-systematische Arbeit in den rechten Rahmen gestellt werden müssen.

4.3. Hebräerbrief

Hebr 2,4 spricht von der Zuverlässigkeit des christlichen Heils. Es begann mit der Verkündigung Jesu und wurde den damaligen Christen durch die Ohrenzeugen bestätigt. Zugleich bezeugte Gott dieses Heil „durch Zeichen, Wunder und mancherlei mächtige Taten und durch die Aus­tei­lung des heiligen Geistes nach seinem Willen.“ Der Verfasser setzt es als normal voraus, dass diese gött­lichen Bestätigungen geschahen.

In Hebräer 6,2 wird das Handauflegen als eines der grundlegenden Lehrstücke ge­nannt. Im Neuen Testament ist es ein begleitendes Zeichen ernsthaften Gebets. Es wurde beim Gebet um Kran­ken­heilung, um Segen, um den Geistempfang bei der Bekehrung, um Empfang einer Gnadengabe oder um die Ausrüstung für einen Dienst praktiziert.[9] Handauflegen bei verschiedenen Gebeten für andere gehört zu den grundlegenden Lehren. Da Handauflegen auch eines der häufigeren Mittel Jesu und der Apostel bei der Krankenheilung war, ist es wahrscheinlich, dass dieser Bereich des Gebets hier mit eingeschlossen ist.

Schließlich sei noch das Wort aus Hebr 13,8 genannt: „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ Es wird häufig in der Heilungsliteratur angeführt, um die Erwar­tung zu nähren, dass Jesus auch heute noch genauso heilend wirkt, wie er es zu seinen Lebzeiten tat. Im Kontext will der Verfasser seine Leser ermahnen, bei dem Glauben zu bleiben, den sie empfangen haben. In diesem Zusammenhang wird Jesu Unveränderlichkeit als zentraler Punkt genannt. Dass er derselbe ist, gilt für sein Wesen. Es zeichnet sich durch Gnade, Liebe und Barmherzigkeit aus und äußerte sich zu seinen Lebzeiten häufig in Kran­ken­heilungen und nach seiner Erhöhung in den Zeichen und Wundern, die durch die Jünger und Gabenträger gewirkt wurden.

Mayhue geht gegen die Einbeziehung von Hebr 13,8 an. Für ihn ist es ein generali­sierendes Argument. „Solange wir nicht aus der Bibel zeigen können, dass es Gottes ausdrück­licher Wille ist, etwas Bestimmtes zu tun, ist es eine sündige Bevormundung Gottes, wenn man sagt, er wolle es tun und dieses Handeln von ihm fordert.“ (Mayhue 98) Dabei übersieht er, dass von der Zusage der täglichen Fürsorge Gottes bis hin zur Verheißung der Bekehrung von Men­schen durch die Predigt der Jünger, Gottes Aussagen gelten, obwohl wir immer nur im vertrau­ens­vollen Gebet um ihre Verwirklichung in einer konkreten Situation bitten können. Nicht die Frage, ob Gott Heil und Heilung will, steht zur Debatte, sondern die Frage, wann und unter welchen Bedin­gungen er dies im Einzelfall ausführt. Ohne seine Treue anzuzweifeln, muss auch die Frage seiner Souveränität und damit verbunden die Frage der Verwirklichung seines Plans inner­halb der eschatologischen Spannung von Schon-Jetzt und Noch-Nicht berücksichtigt werden. Mayhue ebnet die Schon-Jetzt-Dimension ein.

4.4. Jakobus 5,13-18

Der Abschnitt enthält nicht direkt einen Befehl zu heilen, aber die Anweisung im Krankheits­fall zu beten und die Verheißung, dass Gott heilen werde. Der Text ist wichtig, weil diese Anweisung nicht an das Vorhanden­sein einer Heilungsgabe gebunden wird.

In der speziellen Lage der körperlichen Krankheit, die ihn an der Teilhabe der christlichen Ge­mein­schaft hindert, soll der Kranke die Ältesten seiner Gemeinde zu sich rufen. Diese erfahrenen Beter und Seelsorger beten fürbittend für ihn und salben ihn mit Öl. Mit der Salbung zeigen sie dem Kranken, dass er auch jetzt noch zur Gemeinschaft der christlichen Ge­meinde gehört und Gott an ihm wirken will. Dies gilt selbst dann, wenn ein Zusammenhang von Krank­heit und Sünde besteht. Als Wirkung dieses Vorgehens nennt Jakobus Heilung der Krank­heit, Wiederherstellung der Kraft und Sündenvergebung. Die Hoffnung auf körper­liche Genesung wird deutlich gestärkt. Dennoch ist die körperliche Heilung Teil einer um­fassenden Heilung, die den ganzen Menschen meint. Auf der geistlichen Ebene wird für den Fall, dass Sünden die Krank­heit verursachten oder den Kranken und seine Gemein­schaft mit den Brüdern belasten, gegenseiti­ges Sündenbekenntnis und Fürbitte angeordnet und Ver­ge­bung zugesagt. Da das geschilderte Vor­gehen ganz auf der Wirksamkeit des Gebets beruht, ermutigt Jakobus zu vertrauensvollem Gebet. Dies geschieht durch die Zusage “viel vermag das Gebet” und durch das Beispiel des Gebets des Elia.


5. Zusammenfassung

Wir haben in diesem Kapitel die Frage verfolgt, inwieweit Heilung ein Bestandteil des Auftrags der Gemeinde bildet. Dazu untersuchten wir die Hauptargumente für diese Position: die Jünger­aussendungen zur Zeit Jesu, die Verheißung der “größeren Werke” aus Joh 14,12, die Missionsbefehle des Auferstandenen, Angaben aus dem Leben der Urgemeinde und die Anweisung aus Jak 5. Als Ergebnis dieser Untersuchung können wir festhalten:

Der Auftrag an die Zwölf bzw. die Zweiundsiebzig schloss neben der Verkündigung des Reiches Gottes auch Heilung mit ein. Jesus verhieß, dass zeichenhafte Werke den Dienst der Jünger be­gleiten werden, weil sie mit dem erhöhten Herrn verbunden sind und er ihr Gebet beantwortet. In den Missionsbefehlen gibt der auferstandene Herr den Jüngern den Auftrag, Menschen zu Jüngern zu machen. Da­zu gehört, sie alles halten zu lehren, was Jesus befohlen hat. Das umfasst die ethischen An­wei­sungen Jesu ebenso wie den Weg, den er ins Gottesreich zeigt: Buße und Glaube. Wo die Jünger in ihrer Verkündigung dieses nahe gekommene Reich bezeugen, dient ihnen die Art, wie Jesus das tat, als Vorbild. Zeichenhafte Handlungen, die zeigen, dass das Reich schon da ist, gehören dann durchaus zum Erwartungshorizont. Dabei sind Heilungen nicht nur ein Zeichen, für den An­bruch des neuen Reiches, sondern auch ein Ausdruck des ganzheitlichen Heils, dass einmal in Voll­endung den ganzen Menschen umfassen wird. Wo Men­schen jetzt mit Glauben reagieren, sagt Jesus begleitende Zeichen zu, die die Kraft dieser Frohbotschaft selbst im physischen Bereich aufzeigen. Diese Zeichen sind ein Wirken Gottes; die Glaubenden sind aber durch ihr Tun aktiv mit ins Geschehen hineingenommen. Sie sind sind Zeugen Jesu. In der Kraft des Heiligen Geistes ziehen sie aus und predigen Buße und Vergebung im Namen Jesu, der sie sendet, wie ihn der Vater gesandt hat. Bevollmächtigung mit dem Heiligen Geist und das Vorbild des Wirkens Jesu leiten sie.

Die Apostelgeschichte berichtet, dass weiterhin Heilungen durch die Apostel und durch andere Jünger geschahen. Die Gemeinde sah in den Heilungen ein wichtiges Merkmal des Wirkens Jesus (Apg 10,38) und erbat sie als begleitendes Wunderzeichen Gottes für ihre Verkündigung (Apg 4,30). Paulus erwähnt seine Vollmacht, Zeichen und Wunder zu tun. Mit der Gabe der Krankenheilung befähigt Gott einzelne Gemeindeglieder in besonderer Weise zum Dienst in diesem Be­reich. Der Hebräerbrief bestätigt, dass Gott zur Bekräftigung der Heilsbotschaft Zeichen und Wunder tat. Handauflegung, die auch bei Heilung praktiziert wurde, gehörte zu den Grundlehren für die Christen. Der in seinem Wesen unveränderliche Herr, ist auch bei den Christen späterer Generationen gegenwärtig und wird unter ihnen wirken.

Jakobus weist den kranken Christen den Weg des Gebets um Heilung durch die Ältesten. Gott verheißt, selbst für den Fall, dass die Krankheit durch die Sünde verursacht wurde, ein umfassen­des Heilswirken, das in physischer Heilung, Wiederherstellung der Kraft und Sündenvergebung besteht.

Dass den Jüngern explizit geboten wird, Kranke zu heilen, findet sich so nur in den Jünger­aussendungen. Die Vertreter der Heilungsbewegungen haben aber richtig erkannt, dass zum Kontext auch des nachösterlichen Auftrags der Jünger und zum Vollzug desselben zeichenhafte Wunder, insbesondere Heilungen dazugehören. Das Christentum nur als Glaubenslehre über den richtigen Weg zur Seligkeit zu fassen und es der ganzheitlich lebensverändernden Kraft des durch den Geist gegenwärtigen Herrn zu berauben, entspricht nicht dem neutestamentlichen Zeugnis. Dies gilt zuerst für den evangelistisch-missionarischen Vorstoß, wo die Verkündigung vom in Christus erschienenen Reich Gottes und dem durch die Sündenvergebung zugänglichen Heil von der wirkenden Gegenwart des erhöhten Herrn begleitet und bekräftigt wird. In diesem Sinn gehört Heilung zum Auftrag der Kirche. Da die heilende Kraft immer beim Herrn liegt und im konkreten Fall von seiner Bevollmächtigung abhängt, darf der glaubende Jünger sie auch vertrauensvoll er­bitten.

Als weiterer Bereich, in dem sich die wirksame Kraft des Herrn manifestiert, kann das Leben der Gläubigen genannt werden. Sie geben ihrem Herrn ihren Geist und ihren Leib hin. Er will nicht nur ihr Seelsorger sein, sondern ihr ganzes Leben erfüllen. Sie werden aufgefordert, auch ihre leiblichen Bedürfnisse dem Herrn anzuvertrauen. Die Anweisung des Jakobus zeigt, dass hier nicht eine fatalistische Haltung gemeint ist, sondern die positive Erwartung geweckt werden soll, dass der Herr helfen wird. In beiden Bereichen - bei der missionarischen Weitergabe des Heils nach außen und bei dem innergemeindlichen Leben im Heil - ist mehr vorgegeben als eine Hal­tung, die sich bloß in die Krankheit schickt und geistliche Kraft erwartet. Das Neue Testament ermutigt dazu, göttliche Heilung als reale Möglichkeit in das Leben der Gläubigen und in die Be­zeugung des Heils zu integrieren. Der erhöhte Herr hat die Macht zur Heilung. Er sendet seine Jün­ger in die Welt, wie auch er gesandt war, und rüstet sie mit der Kraft aus der Höhe, dem Heiligen Geist aus.

Diese positive Perspektive der Erwartung von Heilung im Namen Jesu kann die leidvolle Realität nicht ge­schehener Heilungen nicht erklären. Nur der Hinweis auf die Souveränität Gottes  und die Glau­bens­aussage, dass er alle Dinge zum Besten gestaltet, bietet eine theologische Verständnis­brücke und einen Ansatz zur glaubenden Bewältigung nicht geschehener Heilung in der eschatologischen Spannung von Schon-Jetzt und Noch-Nicht.

© 2001 Dr. Roland Scharfenberg. [eMail an Roland Scharfenberg] Alle Rechte vorbehalten.

Dr. Roland Scharfenberg hat über diese Thematik promoviert. Seine Dissertation ist im Buchhandel erhältich: "Wenn Gott nicht heilt: Theologische Schlaglichter auf ein seelsorgerliches Problem" (Nürnberg: Verlag für Theologie und Religionswissenschaft, 2005. ISBN 3-937965-36-X. EUR 29,80).



[1] Vgl. Joh 5,20.36; 7,3.21; 9,3f; 10,25.32.37f; 14,10-12; 15,24.

[2] Vgl. zum Beispiel Greig and Springer 399-403 .

[3] Sowohl hier in Mt 28,19, als auch in Mk 16,15 “in alle Welt”; Lk 24,47 “unter allen Völkern” und Apg 1,8. Bittner 44-47 findet bereits in den Gottesknechtsliedern (Jes 42,1.4; 49,4-6) einen Hinweis auf diese Ausdehnung der einen Sendung, die in zwei Etappen erfolgt.

[4] Sie nennen das Staubabschütteln von den Füßen (Apg13,51 vgl. Mt 10,14), das Predigen mit Heilen (Apg 14,3.8; 15,12), das in der Apostelgeschichte von den Aposteln mehrfach berichtet wird und Berichte, nach denen auch andere Jünger ge­predigt und ge­heilt haben: Stephanus (Apg 6,8.10), Philippus (Apg 8,4-7.12), Hananias (Apg 9,17f; 22,12-16), Gemeindemitglieder in Korinth (1Kor 11,1; 12,9), in Galatien (Gal 3,5), in Philippi (Phil 4,9), in Thessalonich (1Thes 1,5f) und in jüdisch-christlichen Gemeinden (Hebr 6,1f; Jak 5,14-16).

[5] Turner verweist auf die sorgfältigen Parallelen der Wunder von Petrus und Paulus mit den Wundern Jesu.

[6] Apg 3,1-10; 9,17f; 9,32-35; 9,36-43; 14,8-18; 14,19f; 16,16-18; 20,7-12; 28,1-6; 28,8.

[7]Apg 2,43; 5,12; 5,15f; 6,8; 8,6f.13; 14,3; 15,12; 19,11f; 28,9.

[8] Der temporale bzw. modale Begleitumstand wird durch den deklinierten Infinitiv mit Artikel und Präposition ausgedrückt (Hoffmann und Siebenthal §226a).

[9]Vgl. Grudem 959-61 .


Literatur

Bittner, Wolfgang J. Heilung - Zeichen der Herrschaft Gottes. 3. Aufl. Neukirchen-Vluyn: Aussaat, 1999.

Deere, Jack. Überrascht von der Kraft des Heiligen Geistes. Wiesbaden: Projektion J, 1995.

Greig, Gary S. and Kevin N. Springer, Hg. The Kingdom and the Power: Are Healing and the Spiritual Gifts Used by Jesus and the Early Church Meant for the Church Today? A Biblical Look at How to Bring the Gospel to the World with Power. Ventura, California: Regal, 1993.

Grudem, Wayne A. Systematic Theology: An Introduction to Biblical Doctrine. Leicester: Inter-Varsity Press, 1994.

Mayhue, Richard. Dein Glaube hat dich geheilt. Originaltitel: The healing promise. Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung, 1999.

Turner, Max. The Holy Spirit and Spiritual Gifts Then and Now. Carlisle: Paternoster, 1996.

Wimber, John and Kevin Springer. Heilung in der Kraft des Geistes. Originaltitel: Power healing. Hochheim: Projektion J, 1987.


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Copyright (C) 2001 by Dr. Roland Scharfenberg
Alle Rechte vorbehalten. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.
Quelle: Evangelikale Missiologie 3/01 (3. Quartal 2001), S. 100-108
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Ins Netz gesetzt am 12.2.2002; letzte Änderung: 21.10.2005
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