Argumente gegen die Evolution - Teil 3

Die Erkenntnisse der modernen Informatik und der 2. thermodynamische Hauptsatz sind starke Argumente gegen die Evolution

von Willem J. Ouweneel

Es ist eine der Erkenntnisse der modernen Informatik (gegründet übrigens auf den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik), daß Information nicht durch Zufall aus Nicht-Information entstehen kann. Das Maß der Unordnung oder »Rauschen« (Informationsarmut) in einem System nennen wir Entropie. Der zweite thermodynamische Hauptsatz - eines der wichtigsten Gesetze der gesamten Naturwissenschaft - besagt, daß in einem geschlossenen System die Entropie im allgemeinen zunimmt und nicht abnimmt. Diese Aussage steht grundsätzlich im Gegensatz zum Evolutionsgedanken, der durch reine Zufallsprozesse eine allmähliche Abnahme der Entropie (oder auch Zunahme an Information, an Planmäßigkeit) postuliert.

Evolutionisten, die nicht auf dem neuesten Stand der Informatik sind, entgegnen stets, daß der Entropiesatz für ein »geschlossenes System« definiert sei (d.h., daß kein Energieaustausch mit der Umgebung stattfindet), während die Erde gerade ein »offenes System« sei, das einen fortwährenden Energiezustrom von der Sonne empfange. Das ist völlig richtig. Das Problem ist nur, daß es in der Natur überhaupt keine geschlossenen Systeme gibt, während wir doch überall die Richtigkeit des Entropiegesetzes bestätigt sehen. Das kommt dadurch, daß bloße Wärmezufuhr (= Energie) die Entropie in einem System überhaupt nicht abnehmen läßt. Materie und Energie allein können nicht zur Selbstorganisation in einem System führen. Was fehlt, ist . »Information«: Es fehlt ein »Programm«, das Materie und Energie zusammen auf ein höheres Niveau von Ordnung, Komplexität und Informationsinhalt empororganisiert. Nichts ist einfacher als das: Um zu einem höheren Informationsinhaltsniveau hinaufzusteigen, muß man Information in das System stecken - und wir kennen in diesem Kosmos keine einzige Informationsquelle ohne »Intelligenz«. »Intelligenz« kann in einem thermodynamischen System einen »Mechanismus« herbeiführen, der z. B. zufällig auftretendes, kurzzeitiges Sinken der Entropie auffängt und verarbeitet, wodurch allmählich die Entropie im gesamten System sinkt. Das hat mit offenen oder geschlossenen Systemen dann nichts mehr zu tun. Sowohl in offenen als auch in geschlossenen Systemen kommen zufällige Entropiesenkungen vor, die genauso schnell wieder verschwinden, es sei denn, daß das System einen Mechanismus enthält, der diese Senkungen sortiert.

Der ausschlaggebende Punkt ist nun, daß sich in lebloser Materie keine Information für ihre eigene Selbstorganisation zum Leben befindet. Nicht-Information kann niemals Information produzieren. Evolutionisten, die das (gegen die Informatik) leugnen, machen oft den folgenden Grundfehler. Sie ziehen Vergleiche mit bekannten Systemen, die scheinbar Information aus Nicht-Information produzieren, während in Wirklichkeit von vornherein Information in solchen Systemen vorhanden ist, wie in den Zufallsspielen von Manfred Eigen und anderen, wie Monod und Prigogine, oder im Beispiel Thomas Huxleys, der die Evolution mit der Entwicklung eines Menschen aus der Zygote verglich (während doch in der Zygote die ganze Entwicklung des Menschen in seinen Erbfaktoren festgelegt ist!).

Oder nehmen wir ein anderes berühmtes Beispiel: Wenn man Affen willkürlich auf die Tasten einer Schreibmaschine schlagen läßt, besteht immer die Möglichkeit (obwohl es Milliarden Jahre dauern könnte, ehe es geschieht), daß die Affen nach Verlauf einer Zeit durch blinden Zufall die erste Seite der Bibel getippt hätten. Ist das ein Beispiel dafür, daß Zufall Information produziert? Nein.

Erstens geht das Beispiel nicht auf, weil die Komplexität der lebenden Zelle unendlich viel größer ist als die Buchstaben von 1. Mose 1, während die zufällige Produktion dieses letzteren schon nicht mehr reell ist. Zweitens geht das Bild nicht auf, weil in der Schreibmaschine die angeschlagenen Buchstaben auf dem Papier stehenbleiben, während in der Natur die »Buchstaben« wieder verschwinden, sobald die »Tasten« losgelassen werden; im Beispiel ist unbemerkt ein »Gleichrichter« eingebaut, ein »Mechanismus«, während in der Natur kein »Mechanismus« besteht, der die eventuell entstandenen chemischen Verbindungen festhält. Drittens - und das ist das Wichtigste - enthält der Vergleich einen noch wichtigeren Trugschluß. Das literarische Produkt des Affen nennen wir deshalb »Information«, weil nach deutschem Sprachgebrauch die Buchstabenkombination »Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde« eine sinnvolle Botschaft enthält. Für Eskimos und Bulgaren jedoch ist es noch immer eine bedeutungslose Zufallskombination von Buchstaben. Für uns bedeutet diese Buchstabenkombination »Information«, die wir mit Hilfe unserer Kenntnis der Buchstaben und des Deutschen »decodieren« können. Was wir »lesen«, ist nichts anderes als eine Kombination bizarrer schwarzer Linien auf weißem Papier, die an sich nichts mit der »Erschaffung des Himmels und der Erde« zu tun haben. Es ist Information in Codeform, die, wenn man den Code kennt, Information liefern kann. Die »Buchstaben« sind nicht die Information, sie sind lediglich ihre »Träger«. Nun, was die Affen produzieren (wenn überhaupt), sind zufällige Buchstabenkombinationen, aber nicht der Code, der daraus Information abliest.

So ist es auch mit der lebenden Zelle. Eiweiße und Nukleinsäuren haben zwei Strukturen: (a) ihre spezifische physikalisch-chemische Struktur: (die ihre direkte physiologische Wirkung bestimmt) und (b) überlagernd: Information, Code, codierte Instruktion. Das erste sind die »Buchstaben«, das zweite ist die »Sprache«. Die erste Struktur kann niemals die zweite produzieren, wie Buchstaben niemals »Sprachgebrauch« produzieren können, der die Buchstabenzeichen tatsächlich zu Buchstaben und zu Sprache macht. Selbst wenn durch Zufallsprozesse Eiweiße und Nukleinsäuren entstehen könnten, die für die lebende Zelle geeignet wären (was, wie gesagt, äußerst unwahrscheinlich ist), dann könnten sie nur die erstgenannte Struktur besitzen. Es ist nichts in ihnen, das die Struktur der zweiten Ordnung produzieren könnte.

Tatsächlich ist sowohl für die erstgenannte als auch für die zweite Struktur Information nötig, die dem System von außen her zugefügt wird. Das ist genau das, was Evolutionisten nota belle selbst praktizieren: Sie produzieren im Laboratorium Lebens-Ei-weiße und -Nukleinsäuren aus Materie und Energie - aber bestimmt nicht über Zufallsprozesse! Sie tun das durch präzise gelenkte biochemische Reaktionen, d. h. mittels sorgfältig angewandter Information, die sie (besonders gescheit) der lebenden Zelle »abgeschaut« haben. Damit arbeiten sie den Kreationisten in die Hände, indem sie fortwährend durch reproduzierbare Experimente beweisen, wie die Abiogenese dem besten naturwissenschaftlichen Material zufolge stattgefunden haben muß:

Das Leben ist entstanden aus Materie und Energie plus dem Input exogener (= anders woher stammender) Information, abstammend von übermäßig hoher Intelligenz. Was ein Theist unter solcher Intelligenz versteht, ist evident, doch das tut naturwissenschaftlich gesehen weiter nichts zur Sache.



Quelle: W.J. Ouweneel, Evolution in der Zeitenwende, Neuhausen: Hänssler-Verlag, 1984

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Ins Netz gesetzt am 26.06.2006; letzte Änderung: 28.05.2018

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